Gebietsversammlung 2017 des Tiroler Schafzuchtverbandes für die Seltenen Schafrassen

Für die Walliser Schwarznasen- Wald- Il de France- und Suffolk Schafzüchter findet eine Gebietsversammlung statt.

Am 28. 11. 2017 treffen sich im Cafe´Fein Sinn in Westendorf Züchter der Suffolk-, Wald-, Il de France- und Walliser Schwarznasenschafe sowie der Obmann des Loisachtaler Zuchtvereines Somweber Fredi mit Freundin Sabrina zur Gebietsversammlung. Obmann Josef Krall begrüßt den Obmann des Tiroler Schafzuchtverbandes, Herrn Ökonomierat Michael Bacher, den Geschäftsführer Ing. Fitsch Hannes sowie alle Besucher. Es folgt der Bericht der einzelnen Rassen. Bei den Waldschafen, vertreten durch Peter Kogler, werden zur Zeit von 7 Züchtern 116 weibliche und 5 männliche Schafe gehalten. Die Wichtigkeit für die Bewirtschaftung der Almen durch diese Tierrasse hebt Josef Krall hervor. Als Vertreter der Suffolkschafe war Wolf Erich aus Ampass anwesend.8 Züchter betreuen 118 Tiere, davon 7 Widder. Der Durchschnittspreis bei Versteigerungen beträgt ca 700,- € pro Widder. Schwaighofer Markus aus Fieberbrunn war als Repräsentant der Il de France Schafe zugegen. 39 weibliche und 8 männliche Herdebuchtiere hält er in seinem Stall. 3 weitere Il de France Züchter sind bei unserem Verein. Die Walliser Schwarznasenschafe sind derzeit in zwei Vereinen aufgeteilt. Der Verein Loisachtal mit dem Obmann Somweber Fredi und der Verein mit Sitz in Westendorf. Dieser umfasst 44 Züchter, 230 weibliche und 27 männliche Heredebuchtiere. Eine jährliche Zuchtwiddervorführung (zugleich eine optische Kontrolle auf Krankheiten) belebt die Herdebuchaufnahme. Sehr positiv hervorgehoben wird der Walliser Schwarznasenschafexport nach Belgien und Irland dieses Jahres, durchgeführt von Stöckl Josef, Obmann des Ziegen und Schafzuchtverbandes Oberösterreich. Weiters angesprochen wird das Schafimportverbot aus der Schweiz, da der Gentyp 1 nicht erhältlich ist. Bei den eigenen Widdern sollen Zuchtlinien mit dem Zuchtwart des Tiroler Schafzuchtverbandes, Herrn Jaufenthaler Johann, erarbeitet werden. Als gelungene Werbung für die Schwarznasenschafe zeigt Obmann Josef Krall Bilder aus Zeitungen und dem Fernsehen. Die Lineale mit imposanten Bildern der Schwarznasenschafe finden in den Volksschulen Westendorf und St. Ulrich am Pillersee großen Anklang. Für die Bundesausstellungam 3. und 4. März 2018 sind ca 60 weibliche und 15 männliche WSNSchafe gemeldet. Auch die anderen Rassen unseres Vereines machen mit.

Ing. Fitsch Hannes greift in seinem Bericht verschiedene Themen auf: Sz-online mit kompetenter Unterstützung von Alexander Siess; finanzielle Unterstützung von Land und Bund wird immer weniger, der bürokratische Aufwand immer mehr; das Geschäft in der Innsbrucker Innenstadt geht recht gut, es könnte jedoch von den Mitgliedern besonders vor Weihnachten noch mehr in Anspruch genommen werden. Die 80 Jahrfeier mit der Ausstellung in Imst steht vor der Tür. Die Finanzierung steht so halbwegs. Das Drumherum ist jedoch viel Arbeit. Die Ankurbelung des Lammfleischmarktes, die Verbesserung der Wollmarktsituation (Ware geht bis nach Japan!). Der Wollpreis ist derzeit so hoch wie noch nie (0,6 bis 2,5 € pro kg). Sehr interessant war auch sein Bericht über eine Reise nach Rumänien, wo er hautnah die Probleme mit den Wölfen und deren Gefährlichkeit erleben konnte. Da können wir noch Einiges erwarten.

Obmann ÖR Michael Bacher dankt für die Arbeit im abgelaufenen Jahr, besonders Obmann Josef Krall, der seine Arbeit auch als Vertreter im Schafzuchtverband hervorragend macht. Er rät allen Mitgliedern, die Angebote des Schafzuchtverbandes zu nutzen. Jede Rasse hat Platz und Luft nach oben. Die finanziellen Rahmenbedingungen sind gerade noch erträglich, aber nicht einfach. Die Hauptleistungsrassen sind wichtig, um den Budgetrahmen einhalten zu können. Die ökonomischen Aktivitäten des Geschäftsführers Fitsch Hannes tragen Früchte (Wollexport, Lammfleisch u.a.). Bei Tierexporten und ausländischen Kontakten könnte die Nachhaltigkeit noch verbessert werden. Bezüglich der Mitgliedschaft wünscht sich der Verband ein Durchgriffsrecht auf die Mitglieder. Besonders wichtig ist auch die Umsetzung der Zuchtkriterien und die Abstammungsüberprüfung der Muttertiere. Seine Vorschau auf die Bundesausstellung ist hauptsächlich finanzieller Natur, aber auch die Durchführungspraxis wird schon diskutiert. Auch das Thema Wolf ist für ihn von großer Bedeutung. Es müssen Allianzen zwischen Almwirtschaft, Tourismus und Alpenverein gebildet werden und die Öffentlichkeit auch über die Nutzlosigkeit des Einsatzes von Herdenhunden und Zäunen informiert und überzeugt werden. Mit dem Wunsch für viel Erfolg und alles Gute für das kommende Jahr schließt Obmann Michael Bacher seinen Bericht.

Obmann Josef Krall bedankt sich bei allen und beendet nach längerer Diskussion zu später Stunde die Versammlung.

P.S.: Am 27. 4. 2018 findet die Generalversammlung des Tiroler Schafzuchtverbandes statt.

Bearbeitet am 29. 11. 2017